Dialog als Instrument der Verkehrssicherheit
"Wir müssen wieder mehr miteinander reden", höre ich oft von vielen Seiten. Die Betonung liegt hier auf dem „miteinander “, denn an Kommunikation mangelt es uns nicht. Es ist aber die bewusste Auseinandersetzung mit unseren Mitmenschen, die uns zusammenführt, Kräfte bündelt und Konflikte löst. Das passiert im Straßenverkehr zu selten und führt oft genug zu Aggression und Rücksichtslosigkeit.
Ich denke dann sofort an die Ehrenamtlichen der Verkehrswachten, die täglich mit Menschen arbeiten, sie über sicheres Verhalten aufklären und trainieren. Ohne mit Verkehrsteilnehmenden wirklich ins Gespräch zu kommen, würden wir sie nicht erreichen. Der Dialog ist eines der wichtigsten Instrumente in der Arbeit für mehr Sicherheit auf unseren Straßen und reicht vom bloßen Informieren bis hin zur echten Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.
Wenn wir die Vision Zero ernst nehmen, brauchen wir diesen Dialog auf allen Ebenen, also auch zwischen Institutionen, Organisation und Unternehmen. Jedes Jahr richten wir darum gemeinsam mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) unseren Parlamentarischen Abend aus und begrüßen dazu Gäste aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. Besonderer Gast in diesem Jahr war Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der mit seiner Rede einige Punkte des neuen Verkehrssicherheitsprogramms bis 2030 skizzierte, das bereits im Koalitionsvertrag angekündigt wurde. Er sprach unter anderem über Investitionen in Förderprogramme, Schwerpunkte bei der Sicherheit von Landstraßen sowie neue Mobilitätsformen besonders in urbanen Räumen. Bei der Umsetzung verwies er auf die unverzichtbare Unterstützung durch Verbände wie der DVW und des DVR und würdigte damit die Arbeit unserer Organisationen.
Der Minister unterstrich in seiner Rede, dass die Bundesregierung sich zur Vision Zero bekennt und damit auch unser zentrales Statement aufgenommen hat. Die Zukunft wird nun zeigen, was wir gemeinsam daraus machen werden. Den Herausforderungen der Verkehrssicherheitsarbeit wie zum Beispiel bei Elektrokleinstfahrzeuge, Radverkehr oder der Sicherheit älterer Verkehrsteilnehmer werden wir geschlossen begegnen müssen. Ich begrüße daher jeden Schritt, sich für den Dialog zu öffnen. Der zentrale Punkt der Podiumsdiskussion an diesem Abend waren die Einigkeit der Verkehrspolitikerinnen und -politiker aus Koalition und Opposition, schon für den Entwurf des neuen Verkehrssicherheitsprogramms die Akteure und Umsetzer stärker einbeziehen zu müssen – Bund, Länder, Kommunen und Verbände wie DVW und DVR.
Wir alle müssen dafür den Dialog suchen. Die Zusammenarbeit zwischen DVR und DVW mit einem gemeinsamen Parlamentarischen Abend zu Jahresbeginn, der über 200 Gästen aus der gesamten Mobilitätsszene zusammenbringt, beweist einerseits, dass das Netzwerk funktioniert. Zum anderen zeigt es aber auch, wie wichtig unsere beiden Verbände für die sichere Mobilität der Menschen in Deutschland sind. Die Vision Zero ist eine permanente Gemeinschaftsleistung und kann auch nur so funktionieren
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