Jahreshauptversammlung Warnemünde

Unsere Jahreshauptversammlung in Warnemünde fand nicht nur vor schöner Kulisse an der Ostseeküste statt, sondern war vor allem inhaltlich mit großen Themen gefüllt und hat uns Gelegenheit gegeben, starke Signale nach innen und außen zu senden. Ich war wirklich sehr beeindruckt, was unsere Verkehrswacht- Organisation geleistet hat.

Im Fokus stand natürlich die Mitgliederversammlung und die drei Beschlüsse zu Geschwindigkeitsbegrenzungen, die unser Tempolimit-Konzept zur Verringerung tödlicher und schwerer Unfälle abbildet. Wir fordern nun ein Tempolimit von 130 km/ h auf Autobahnen und 80 km/ h auf Landstraßen. Obwohl bei Letzterem ergänzt werden muss, dass sichere Strecken auch weiterhin ein Limit von 100 km/ h haben können. Außerdem soll die Begrenzung für LKW auf 80 km/ h angehoben werden, um die Differenzgeschwindigkeit auszugleichen. Innerorts wollen wir, dass Kommunen selbstständig und bedarfsgerecht entscheiden können, wo sie Tempo 30 anordnen.

Mit diesen Beschlüssen haben wir uns sehr umfassend zu wirksamen Maßnahmen für mehr Sicherheit und weniger Spannungen im Straßenverkehr positioniert. Was ich dabei sehr schätze ist, dass wir uns auch bei der Entscheidung nicht hetzen ließen. Bereits im letzten Jahr haben wir den Diskussionsprozess im Verband gestartet und dazu belastbare Datengrundlagen erstellen lassen. So konnten die Landesverkehrswachten in Ruhe diskutieren und die Ortsebene einbeziehen. Dabei konnten offene Fragen im Vorfeld beantwortet werden. Sicherlich gab es auch unterschiedliche Auffassungen zu den einzelnen Maßnahmen, aber die faire und harmonische Antragsberatung wie auch die deutlichen Mehrheiten haben gezeigt, dass wir hier mit Überzeugung abgestimmt haben. Das freut mich als Präsident sehr.

Die zweite wichtige Veranstaltung war unsere Fachtagung. Das Rauschmittel Cannabis soll legalisiert werden und wird auch Auswirkungen auf die Verkehrssicherheitsarbeit haben. Darum müssen wir uns früh mit dem Thema auseinandersetzen und das haben wir mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Medizin, Recht, Wissenschaft und Polizei auf einem sehr hohen Niveau getan. Wir stehen hier immer noch am Anfang, aber wir werden noch viele weitere Formate wie unsere Tagung brauchen, um mehr Klarheit im Umgang mit der Droge zu bekommen. Trotzdem wissen wir alle schon jetzt: „Wer kifft, fährt nicht!“

Ich möchte aber auch noch die Verkehrswachten Reutlingen-Münsingen, Bielefeld und Mönchengladbach beglückwünschen, denn sie sind die Preisträger des „mobil und sicher “-Preises, der immer auf dem Gesellschaftsabend verliehen wird. Es sind auch in diesem Jahr wieder tolle und kreative Projekte und Aktionen, die zeigen, mit welchem Einsatz unser Engagement vor Ort sichtbar ist.

Ich bedanke mich herzlich bei allen, die diese Jahreshauptversammlung möglich gemacht und mit Leben erfüllt haben. Ich denke, sie wird uns lange in guter Erinnerung bleiben und vielleicht sogar an der einen oder anderen Stelle wegweisend sein. Die nächste Jahreshauptversammlung wird jedenfalls ganz anders sein, denn dann sind wir an unserem Gründungsort Berlin und feiern unser 100-jähriges Jubiläum. Auch darauf freue ich mich schon jetzt.

Jahreshauptversammlung Warnemünde

praesident@verkehrswacht.de

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