Gemeinsam aus der Krise
Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen fordert unsere Gesellschaft heraus und stellt uns immer noch vor große Aufgaben. Noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik wurde das öffentliche und private Leben derart eingeschränkt. Viele Fragen sind unbeantwortet und Unsicherheit zeigt sich in allen Teilen der Bevölkerung, seien es wirtschaftliche oder soziale Belange.
Auch die Verkehrswachten trifft es hart. Unsere Arbeit steht komplett still, denn sie basiert maßgeblich auf dem persönlichen Kontakt mit Menschen, auf direktem Austausch bei Veranstaltungen. Die Aktivitäten vieler unserer Mitgliedsvereine waren nachhaltig beeinträchtigt zum Beispiel im Bereich Fahrsicherheitstraining. Manche Verkehrswachten geraten in finanzielle Schwierigkeiten, weil ihre Einnahmen wegbrechen und sie Personal- und Betriebskosten bezahlen müssen. Das bedeutete, dass wichtige Programme in der Verkehrserziehung in Kita und Grundschule oder auch die Arbeit mit älteren Verkehrsteilnehmern ruhen mussten und noch immer müssen. Und auch wenn die Menschen weniger unterwegs sein sollten, bleiben viele dennoch mobil. Die warme Jahreszeit lockt beispielsweise Risikogruppen wie Motorrad- und Fahrradfahrer hinaus.
Die Situation fordert uns auch auf Bundesebene. Unsere Jahreshauptversammlung, die für Anfang Juni in Mainz geplant war, wurde verschoben und wird nicht wie gewohnt im persönlichen Austausch stattfinden können, sondern wird im schriftlichen Umlauf abgehalten. Auch der Bundeswettbewerb der Schülerlotsen wird in diesem Jahr ausfallen müssen, was ich persönlich wirklich sehr schade finde. Angesichts der Umstände ist es jedoch die richtige Entscheidung. Die DVW-Geschäftsstelle in Berlin arbeitet seit den Anfängen der Corona-Krise an Ideen, wie die Verkehrswachten in der Krise unterstützt werden können und wie wir digitale Möglichkeiten nutzen können, um unsere Themen weiter zu unseren Zielgruppen zu transportieren. Wir haben frühzeitig gegenüber der Bundespolitik auf die schnell entstehenden finanziellen Probleme gemeinnütziger Vereine hingewiesen, welche nur selten von den Wirtschaftsförderprogrammen der Regierung profitieren können. Mit dem Bundesverkehrsministerium sind wir in engem Austausch bezüglich unserer Bundesprojekte. Wir informieren die Verkehrswachten regelmäßig aktuell über den internen Newsletter und natürlich über unsere Verbandszeitschrift. Und wir freuen uns immer über Austausch und Ideen, wie wir die Arbeit vor Ort in dieser Zeit unterstützen können.
Diese Krise wird uns noch lange Zeit beschäftigen. Das bereitet mir Sorge, aber wir werden auch künftig gebraucht – und deswegen werden wir auch diese Zeit produktiv bewältigen. Diese Zuversicht habe ich in den vielen Jahren bei der Verkehrswacht erlangt. Diese Zuversicht geben mir jeden Tag unsere tausenden Ehrenamtlichen, die sich unermüdlich für ihre Mitmenschen einsetzen und dabei den Zusammenhalt und die Zielstrebigkeit leben, die unseren Verband auszeichnen. Und diese Werte möchte ich uns deshalb auch in schwierigen Zeiten in Erinnerung rufen. Wir können in diesen turbulenten Zeiten auf unsere Gemeinschaft vertrauen. Lassen Sie uns also weiterhin besonnen und fokussiert die nächsten Schritte gehen und den Glauben an die Verkehrswacht nicht verlieren. Wir werden diese Krise meistern – und zwar gemeinsam.
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