Die Verkehrswacht konnte viel verbessern!

Kommentar zum E-Scooter-Bericht der BASt

Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) hat die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (EKFV), die seit 2019 in Kraft ist, drei Jahre lang wissenschaftlich begleitet. Nun wurden die Ergebnisse veröffentlicht. Vor allem Elektrotretroller (E-Scooter) standen im Fokus der Untersuchung.

Dabei wurden das Nutzungsverhalten, aber auch die entstandenen Probleme im gesamten Mobilitätsgefüge und damit ihre negativen Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit genau beobachtet. Abschließend enthält der BASt-Bericht Empfehlungen, um den Problemen zu begegnen und die Sicherheit zu erhöhen.

Die Verkehrswacht hat sich gemeinsam mit DVR, aber auch anderen Organisationen und Einrichtungen noch vor der Einführung der EKFV kritisch geäußert und sich erfolgreich für eine Verschärfung der Regelungen eingesetzt. Dabei waren wir die kritischste Stimme und haben wichtige Impulse gesetzt. Deshalb habe ich selbst an der Anhörung des Verkehrsausschusses des Bundestages teilgenommen und den „Finger auf die offenen Wunden gelegt “. Wir konnten im Verfahren wichtige Änderungen erreichen.

Nach der Einführung zeigte sich, dass auch oft das individuelle Fehlverhalten und schlichte Unwissenheit einen Großteil der Probleme ausmachen. Bereits seit den Anfängen hatten wir deshalb ein Trainings- und Informationsangebot bereitgestellt. Herausfordernd war dabei, die potentiellen Nutzerinnen und Nutzer gezielt anzusprechen.

Hier half die Zusammenarbeit mit den großen E-Scooter- V erleihern, um so unsere Botschaften und unser Angebot direkt an die Kernzielgruppe zu bringen. Die Anbieter waren aufgeschlossen und unterstützen uns. Wir entwickelten gemeinsam ein Maßnahmenpapier, das die wichtigsten Forderungen für mehr Sicherheit zusammenfasste. Vorrangig ging es um die Vermittlung der rechtlichen Rahmenbedingen, also was ist ein E-Scooter, wo darf ich ihn fahren, wo sicher abstellen und was darf ich alles nicht tun. Zentral war weiterhin das Trainingsangebot und die Empfehlung zum Tragen eines Fahrradhelms. Aber auch technische Hilfsmittel zur Sichtbarkeit und der Blinker sind Bestandteil unserer Forderungen.

Die Ergebnisse des BASt-Berichts bestätigen nun in weiten Teilen unsere Maßnahmen. Dort werden als häufige Unfallursache unter anderem Fahrfehler genannt, die mit einem Training minimiert werden können. Auch die geringe Regelkenntnis ist als Problem identifiziert worden. Es wird zudem der mangelnde Schutz der Fahrerinnen und Fahrer angesprochen und ebenfalls das Tragen eines Helms empfohlen. Schließlich ist auch das schlechte Abstellverhalten und die Gefährdung des Fußverkehrs ein Thema der Evaluation.

Es zeigt sich also, dass wir die Herausforderungen zur sicheren Integration von E-Scootern ins Verkehrsgeschehen richtig eingeschätzt haben und die Maßnahmen der Verkehrswacht wichtig und notwendig sind. Auch wenn wir noch einen langen Weg vor uns haben, um auf sämtlichen Ebenen die Probleme einzudämmen, so bestärkt es uns, dass wir von Anfang an die richtige Richtung eingeschlagen haben.

Die Verkehrswacht konnte viel verbessern!

praesident@verkehrswacht.de

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