„Der Hauch von Vereinsleben“ – Zur Jahreshauptversammlung 2021

Die Jahreshauptversammlung (JHV) ist die wichtigste Veranstaltung der Verkehrswacht und findet normalerweise an mehreren Tagen statt. Das muss sie auch, denn im Rahmenprogramm organisieren wir immer unsere Fachtagung, die Fachausstellung, den Gesellschaftsabend mit der Verleihung der „mobil und sicher “-Preise und nicht zuletzt auch die obligatorischen Tagungen der DVW-Gremien. Den Höhepunkt und Abschluss bildet die eigentliche Mitgliederversammlung, die nicht nur die satzungsgemäßen Aufgaben erfüllt, sondern auf der auch das Präsidium und der Vorstand Rechenschaft über Arbeit und Finanzen ablegt. Besonders wichtig sind immer die verbandlichen Diskussionen und unsere Beschlüsse zu Fragen der Verkehrssicherheit. Das macht jedes Jahr auch ihre Bedeutung als Verkehrssicherheitskonferenz der DVW aus. Bereits 2020 musste unsere JHV als Präsenzveranstaltung abgesagt und nur in rudimentärer Form als schriftliches Umlaufverfahren durchgeführt werden. Das habe nicht nur ich sehr bedauert, sondern auch viele Aktive, die sonst als Delegierte teilgenommen hätten, sowie etliche Ehrenamtliche, die als Gäste teilnehmen könnten. Umso mehr hofften wir, in diesem Jahr wieder zur Normalität zurückzukehren.

Leider können wir uns in diesem Jahr nicht persönlich treffen. Der Vorstand der DVW hat nach eingehender Beratung entschieden, die JHV in der geplanten Form abzusagen. Die Unsicherheit und die Risiken der Corona-Pandemie waren einfach zu hoch.

Dabei hatten wir einen wunderbaren Tagungsort in Warnemünde finden können und für die Fachtagung das wichtige und aktuelle Thema „Pedelec-Sicherheit “fokussiert. Auch der Gesellschaftsabend ist ein besonderer gewesen, denn die „mobil und sicher “-Preisträger aus dem letzten Jahr sollten ihre verdiente Würdigung auf der Bühne nachträglich erfahren können.

Es reicht nicht mehr, zu sagen, dass es schade ist. Nach über einem Jahr Pandemie hat die Verkehrswachtarbeit stark gelitten. Dabei ist der Bedarf gerade enorm hoch, besonders im Radverkehr. Aber nicht nur unsere Aufgaben in der Präventionsarbeit können nur noch in Teilen erfüllt werden, auch unser Vereinsleben leidet enorm, in der Basis wie in der gesamten Organisation. Die Gemeinschaft, der fachliche und persönliche Austausch sowie die Pflege unserer Netzwerke machen den Spaß an unserer Arbeit aus und sind treibende Kräfte für unsere Expertise in Sachen Verkehrssicherheit. Das Fehlen unserer gewohnten Mitgliederversammlung hinterlässt also nicht nur im Kalender eine Lücke.

Aber keinesfalls wollten wir in diesem Jahr wieder ein rein schriftliches Verfahren durchführen und haben uns entschieden, eine virtuelle Konferenz zu organisieren und unserer Mitgliederversammlung zumindest etwas von der Atmosphäre zu verleihen, die ein Verband braucht. Wir wollten gemeinsam diskutieren und ins Gespräch über uns berührende Themen kommen. Und wir wollten uns zumindest sehen können, wenn auch nur auf einem Bildschirm. So können wir unsere Gemeinschaft wieder sichtbar machen und einen Hauch von Vereinsleben atmen.

Trotz der nun deutlich angelaufenen Impfkampagne bin ich mir sicher, dass wir noch das ganze Jahr die Auswirkungen der Pandemie verstärkt spüren werden, aber spätestens zur JHV 2022 sind wir wieder in gewohnter Form und Stärke vor Ort präsent. Dann sehen wir uns übrigens in Mainz und ich freue mich jetzt schon sehr darauf.