Blick nach vorn – Das Verkehrssicherheitsjahr 2021

Ein Jahreswechsel eignet sich immer gut für einen Rückblick. Ich möchte aber lieber den „Blick nach vorn “lenken, auf das Jahr 2021. Ein wenig ironisch könnte man sagen, „es kann nur besser werden “. Aber das kann es wirklich, denn wir haben etliche große Punkte auf der Agenda und können mit ihnen einiges bewegen und viele Dinge neu denken.

Das neue Jahr beginnt für die Mobilitätsszene schon ungewohnt, denn der erste große Termin im Januar, der Verkehrsgerichtstag (VGT) in Goslar, wird ganz anders sein. Der VGT-Vorstand, dem ich auch angehöre, entschied sich für ein kleineres Programm, eine Art „Hybrid “mit einer realen Veranstaltung mit rund 200 erlaubten Teilnehmern in der Kaiserpfalz. Dort gibt es einen spannenden Vortrag zu „Künstliche Intelligenz in Justiz und Mobilität “mit dem Chefberater Justiz der EU-Kommission, Paul Nemitz, frei zugänglich im Netz. Die Arbeitskreise und mit ihnen die Empfehlungen wird es nicht geben. Dafür öffnet der VGT sein Forum mit einer anwaltlichen Fortbildung und sucht unter anderem auch das Gespräch mit Jugendlichen in Schulen. Ich freue mich schon auf die Diskussion mit ihnen. Sie einzubeziehen ist ein logischer Schritt, denn sie sind oft Zielgruppe unserer Arbeit als Verkehrswacht.

Auch wir haben hier für 2021 einiges vor und werden verstärkt in Schulen aktiv sein. Unser Präventionsprogramm für Jugendliche und junge Erwachsene („Aktion junge Fahrer “) ist überarbeitet und heißt jetzt „Jung + Sicher + Startklar “. Wir wenden uns also einer Risikogruppe mit neuen Ansätzen und modernen Formaten zu. Die Themen sind aber altbekannte wie Alkohol und Drogen, Ablenkung oder neue Mobilitätsformen. Ich bin sehr gespannt.

Das Jahr 2021 markiert aber auch den Anfang einer besonderen Dekade, denn das neue Verkehrssicherheitsprogramm 2030 nimmt hier seinen Lauf. Die Ziele des Vorgängerprogramms konnten wir leider nicht erreichen. Aber wir haben Etappensiege erzielen können und wertvolle Erfahrungen gemacht. Auch diesmal hängt die Latte hoch, denn unsere „Vision Zero “soll Orientierungspunkt sein. Wichtig ist hierbei, dass alle Akteure ihre Kräfte und Bemühungen bündeln, gemeinsam auf dieses Ziel hinarbeiten und sich vor allem dazu bekennen. Darum lautet der Name auch „Pakt für Verkehrssicherheit “. Wie immer werden die Verkehrswachten den Erfolg hier maßgeblich mitgestalten.

Das neue Verkehrssicherheitsprogramm war ein Bestandteil des Koalitionsvertrages in der Bundesregierung. In 2021 wird sich diese neu aufstellen, denn es ist wieder ein Wahljahr und auf der politischen Bühne werden viele Fragen zur Verkehrssicherheit gestellt. Etliche dieser Fragen drehen sich um die Mobilität der Zukunft und Nachhaltigkeit. Der Radverkehr nimmt hier eine zentrale Position ein, auch die Beschränkungen der Corona-Krise haben die herausragende Rolle des Fahrrads bestätigt. Darum wird 2021 auch für die Verkehrswacht unser Thema „Sicherer Radverkehr “oben auf der Liste stehen. Passend dazu wird von Seiten der Bundesregierung eine Neuauflage des Nationalen Radverkehrsplans veröffentlicht.

Das Jahr 2021 wird also ein bisschen anders werden, aber es verspricht auch viele Möglichkeiten für uns und ich weiß, dass wir sie nutzen werden. Bis dahin wünsche ich Ihnen einen ruhigen und besinnlichen Jahresausklang und ich freue mich schon, wenn wir uns dann endlich wieder persönlich begegnen können.

Blick nach vorn – Das Verkehrssicherheitsjahr 2021

praesident@verkehrswacht.de

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